Daten nach XPlanung einbinden
Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie den Rasterplan und den Geltungsbereich von Bauleitplänen verknüpfen und in Terratwin anzeigen können. Zudem lernen Sie, wie referenzierte Dokumente aus XPlanung ins Popup eines Bauleitplans integriert werden können.
XPlanung ist ein bundesweit standardisiertes Datenaustauschformat für die digitale Bauleitplanung, das eine einheitliche und effiziente Verarbeitung von Planungsdaten ermöglicht. Es wurde entwickelt, um den Austausch zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und Verwaltungsebenen zu erleichtern und Planungsprozesse zu beschleunigen. Die XLeitstelle, angesiedelt bei der Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT), ist für die Pflege und Weiterentwicklung dieses Standards verantwortlich. Sie stellt sicher, dass XPlanung den aktuellen rechtlichen und technischen Anforderungen entspricht und unterstützt Kommunen, Planungsbüros und Softwareanbieter bei der Implementierung.
Mehr zum Thema: Was ist XPlanung? (opens in a new tab)
XPlanung im Format GML ist jedoch nur als Austauschformat zu verstehen, um Daten von einem System in ein anderes zu portieren. Für die Beauskunftung in einem Geoinformationssystem wie Terratwin eignet sich dieses Format nicht, da die verschachtelte Baumstruktur von XML kaum benutzerfreundlich in Kartendiensten dargestellt werden können.
Darstellung von Geltungsbereich und Rasterplan
Im weit verbreiteten teilvektoriellen Szenario setzt sich ein XPlanungs-Datensatz aus einem Geltungsbereich und demzugehörigen Rasterplan zusammen. Für die Anzeige der Geltungsbereiche benötigen Sie einen MapService oder einen FeatureService, der über ArcGIS Online oder ArcGIS Enterpise freigegeben ist. Diese sind vom Geometrietyp Polygon und entsprechen hinsichtlich der Felder den Objektklassen BP_Plan (opens in a new tab) bzw. FP_Plan (opens in a new tab) aus dem XPlanung-Datenmodell. Sie können den Dienst nach Belieben symbolisieren und ein passendes (Basis-)Popup zur Ausgabe der hinterlegten Felder konfigurieren.

Für die Darstellung der Rasterpläne ist ein ImageService erforderlich, der aus einem Mosaik-Dataset erstellt wurde. Erzeugen Sie dazu in ArcGIS Pro zunächst ein leeres Mosaik-Dataset und laden Sie Ihre georeferenzierten Bilddaten (jpg+jgw, png+pgw, tif+tfw) in das erzeugte Mosaik-Dataset (Siehe Erstellen eines Mosaik-Datasets (opens in a new tab)). Anschließend geben Sie das Mosaik-Dataset direkt im Katalog als ImageryLayer (opens in a new tab) frei.
Für das Veröffentlichen von ImageServices ist ArcGIS Image Server for ArcGIS Enterprise erforderlich.
Passen Sie ggf. die Attributwerte
MaxPS
undMinPS
an, um die Rasterpläne in den gewünschten Maßstabsstufen darzustellen.
Geltungsbereiche und Rasterpläne müssen über ein eindeutiges Schlüsselfeld verfügen, damit diese 1:1 verknüpfbar sind. Seitens der Geltungsbereiche eignen sich die
Attribute nummer
, internalId
aus der abstrakten übergeordneten Objektklasse XP_Plan (opens in a new tab)
oder die GML_id
. Bei den Rasterplänen muss ein passendes Feld in der Mosaik-Dataset-Attributtabelle (opens in a new tab)
vorhanden sein.
Tipp: Benennen Sie Ihre georeferenzierten Bilddateien entprechend dem eindeutigen Schlüsselfeld. Damit können Sie das Standardfeld
name
aus der Mosaik-Dataset-Attributtabelle verwenden und benötigen kein weiteres Feld.
Legen Sie nun - insofern noch nicht erfolgt - ein Layer exri an mit dem Dateinamen <Item-Id der Geltungsbereiche>.json
. Damit wird
sichergestellt, dass die erweiterten Ressourceninformationen mit den Geltungsbereichen verbunden sind und beim Hinzuladen der Geltungsbereiche in Terratwin korrekt geladen
werden. Definieren Sie im exri die entsprechenden Parameter für die Rasterpläne und die eindeutigen Schlüsselfelder für die
Popup-Aktion toggleRaster
.
Anzeigen referenzierter Dokumente im Popup
Über die Objektklassen XP_ExterneReferenz
(opens in a new tab) bzw.
XP_SpezExterneReferenz
(opens in a new tab) lassen sich Dokumente (Files)
referenzieren. Das können beispielsweise die Begründung eines Bebauungsplan sein oder Verfahrensvermerke in einem Flächennutzungsplanverfahren.
<XP_SpezExterneReferenz>
<art>Dokument</art>
<referenzName>Zeichenerklärung</referenzName>
<referenzURL>Legende.pdf</referenzURL>
<referenzMimeType>application/pdf</referenzMimeType>
<datum>2007-11-30</datum>
<typ>1020</typ>
</XP_SpezExterneReferenz>
Die externen Referenzen verweisen anhand referenzURL
auf das eigentliche Dokument. Hier kann eine absolute oder eine relative URL (siehe Beispiel) stehen. Solche
externen Referenzen können an vielen Stellen in einem XPlanung-GML stehen, der API-Service xplanung_docs
durchsucht
die XML-Baumstruktur nach entsprechenden Knoten und liefert diese zurück.
Um die Referenzen als Hyperlinks zu erhalten, muss zunächst der API-Service konfiguriert werden. Definieren Sie dazu die erforderlichen Parameter, wie
hier beschrieben. Ein eindeutiger Schlüssel key
wird pro XPlanung-Datensatz vorausgesetzt. Die GML-Dateien müssen
über die URL-Struktur {baseURL}/{key}/{key}.gml verfügbar sein. Als key
eignen sich beispielsweise die Attribute nummer
, GML_ID
oder internalId
aus dem
XPlanung Standard.
Als nächstes ist das Layer exri zu erstellen bzw. ein vorhandenes zu erweitern. Definieren Sie dazu den benutzerdefinierten Popup-Inhalt
getXPlanungAttachments
und setzen Sie den eindeutigen Schlüssel primaryKey
in den Parametern.